Kanu-Rennsport-Team Kaiserslautern auf Deutscher Kanu-Rennsport-Meisterschaft 2000 in München erfolgreich

Rita von zur Mühlen schafft mit drei Meisterschaften den Titel-Hattrick

Sechs Medaillen gewonnen
 
 

           
Rita von zur Mühlen: 
3* Deutsche Meisterin
1* Bronze

Daniel von Aswegen:
2* Bronze.

17 Endlaufplatzierungen für das Team:
3* Gold
3* Bronze
3* 4.Platz
2* 6.Platz
3* 7.Platz
3* 8.Platz

Überaus erfolgreich kehrte das Lauterer Kanu-Rennsport-Team von den 79. Kanu-Rennsport-Meisterschaften in München an den heimischen Gelterswoog zurück. Die jungen Kanutinnen und Kanuten gewannen mit ihren Mannschaften sechs Medaillen und belegten insgesamt 17 Endlaufplatzierungen unter den ersten neun. Erfolgreichste Sportlerin des Teams war Rita von zur Mühlen, die wie im Vorjahr drei Mal als Deutsche Meisterin auf dem Treppchen stand, zusätzlich einmal Bronze gewann und sich die Startberechtigung im Nationalteam bei den Olympic-Hope-Games in Budapest sicherte. Daniel von Aswegen erpaddelte zweimal Bronze, wurde vierter im B-Finale über 500m und erreichte zusammen mit Christoph Baum zwei weitere vierte Plätze.

122 Vereine aus Deutschland waren zu diesen Deutschen Meisterschaften auf der Münchner Olympiastrecke angereist. Vom Deutschen Kanu-Verband als Kanufest organisiert, sollten alle Altersklassen von den Schülern bis zu den Leistungsklassen die jeweils besten Kanutinnen und Kanuten ermitteln. Das gesamte Olympia-Team des DKV war am Start und stellte sich einer letzten Leistungsüberprüfung. Das Team wurde in einer feierlichen Zeremonie vor vollbesetzter Tribüne nach Sydney verabschiedet. Ulrich Feldhoff, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes und Präsident der Internationalen Canoe-Federation, versprach den anwesenden Medien olympische Medaillen und kündigte an, der Deutsche Kanu-Verband wolle seine Ausnahmestellung als erfolgreichster deutscher Sportverband verteidigen. Birgit Fischer, die erfolgreichste Kanutin aller Zeiten, erpaddelte sich ihren 33. und damit ihren letzten Deutschen Meistertitel vor dem Abschluss ihrer Kariere nach den Olympischen Spielen.

Nach dem Medaillensegen mit zwölf Meistertiteln, zwei Vizemeisterschaften und zwei Bronzemedaillen auf den Süddeutschen Meisterschaften, sowie Trainingslagern in Portugal und Frankreich fieberten die jungen Lauterer Kanuten, früher für die Paddlergilde am Start, in den neu geschaffenen Renngemeinschaften ihren Starts entgegen.

Bereits am ersten Tag standen die Entscheidungen auf den vor wenigen Jahren neu eingeführten Sprintrennen über 200m an. Mit einem furiosem Start führte Rita von zur Mühlen ihren Viererkajak der Damen Junioren (von zur Mühlen-Simon-Hörmann-Leonhardt) sofort an die Spitze des Feldes. Es galt, den Titel des Vorjahres zu vereidigen. Neu ins Team gekommen war die Jugendfahrerin Carolin Leonhard/Mannheim, die sich hervorragend einpasste. Die Crew ließ keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen und gewann mit über einer halben Bootslänge vor Magdeburg die erste Meisterschaft. Die Mädels waren so schnell, dass sie mit der gefahrenen Zeit auch das Rennen der Damen Leistungsklasse gewonnen hätten.
Auch auf der 500m-Distanz saß Rita von zur Mühlen als Schlagfrau im Paradeboot des Teams. Wieder musste die fehlende vierte Juniorenfahrerin durch ein Jugendmädchen ersetzt werden. In der Besetzung von zur Mühlen-Simon-Hörmann-Knebel fuhren die Mädels in ebenso überzeugender Weise vom Start weg zum zweiten Meistertitel ins Ziel. Im Viererkajak der Damen Leistungsklasse über 200m gab es für die drei Juniorinnen, ergänzt um Martina Tirolf/Karlsruhe ein Bronzemedaille. Ihre dritte Meisterschaft gewann Rita von zur Mühlen zusammen mit Judith Hörmann/Karlsruhe im Zweierkajak über 6000m. Bei großer Hitze über die Mittagszeit mussten sich die Mädels in einer Spitzengruppe von sieben Booten behaupten. Der gewünschte Schlachtplan ging auf. Am Start in die Führung gehen, die Wenden der Langstrecke taktisch clever fahren, die Gegnerinnen unter Kontrolle halten und im langgezogenen Endspurt die Meisterschaft sichern, so war es gelaufen.

Ein weiteres Topergebnis verpasste Rita von zur Mühlen allerdings knapp. Im Einerkajak der Damen Junioren über 500m hatte sie sich mit der schnellsten gefahrenen Vorlaufzeit in die Favoritenrolle geschoben. Im Endlauf fuhr sie bereits vom Start weg an die Spitze und führte das Feld vor den sechs Teilnehmerinnen der Europameisterschaft bis 180m vor dem Ziel an. Einen Augenblick der Unachtsamkeit brachte sie aus dem Rhythmus, so dass sie sich letztlich mit Platz sieben begnügen musste. Einen weiteren siebenten Platz konnte sie mit der Jugendfahrerin Carolin Leonhardt/Mannheim erpaddeln.

Daniel von Aswegen, der Älteste im Lauterer Kanu-Team, konnte seine Erfolge des Vorjahres wiederholen. Dieses Mal im Zweierkajak mit Tomasz Gütter/Karlsruhe unterwegs, erzielte bei den Herren Junioren über 200m und 500m jeweils eine Bronzemedaille. Auf der Langstrecke über 6000m wurde die Crew vom Pech verfolgt. Vom Start weg setzten sie ihren Zweierkajak an die Spitze des Feldes und führten 1200m, als es zu einer unfairen Attacke eines Gegners kam. Das andere Boot fuhr den beiden über die Paddel, so dass sie aus dem Gleichgewicht kamen und kenterten. Im Viererkajak erpaddelten von Aswegen und Gütter zusammen mit dem Lauterer Teamkollegen Christoph Baum und Marc Hennemann/Mannheim über 200m einen vierten, sowie über 500m und 1000m je einen sechsten Platz. Im Einerkajak über 500m erreichte Daniel von Aswegen einen vierten Platz im B-Finale.

Auch die anderen Lauterer Aktiven erreichten ausgezeichnete Endlaufplatzierungen. Cora von zur Mühlen startete mit ihren Jugend-Partnerinnen in der nächsthöheren Klasse der Damen Junioren und erreichte in der Besetzung Hahl-Berger-von zur Mühlen-Kemmler im Endlauf über 200m Platz acht. Kathrin Frantzen fuhr ebenfalls auf Platz acht mit Juliane Geuß/Wiesbaden im K2 über 200m. Daniel Frantzen kam mit seinem Jugendvierer über 6000m auf den 11. Rang. Der jüngste im Team, Andreas Baum, fuhr in großem Feld auf der Langstrecke über 2000m bei den Schülern auf Platz 14.