Nach den nationalen Ranglistenwettkämpfen
Ende April/Anfang Mai waren die besten Athleten des
DKV-Juniorenkaders gefordert,
bei 2 internationalen Regatten in Piestany/Bratislava (18.-20.5.) und in
Bochum (16./17.6.) ihr
Leistungsniveau im Vergleich mit einem Großteil der Weltspitze unter
Beweis zu
stellen. Auch wenn dabei
eine Top-Kanu-Nation wie Ungarn fehlte und auch aus anderen Ländern
wie z. B.
Kanada noch starke Boote
kommen können, so haben diese als Aufbauregatten konzipierten Tests
doch
gezeigt, dass im Hinblick
auf die Weltmeisterschaften (7.-9.September in Brasilien) mit dem DKV-Nachwuchs
zu rechnen ist. Zwar
erfolgt die Nominierung des WM-Teams erst nach den Deutschen Meisterschaften
(das
DM-Ergebnis fließt
mit in die Nominierung ein), dennoch lassen sich bereits einige Tendenzen
ausmachen.
So verfügt Damen-Juniorentrainer
Detlef Hofmann mit Conny Waßmuth, Chantal Simon, Rita von zur
Mühlen,
Caroline Kratochvil
und Anne Petruschat über ein Quintett, das seine Ansprüche
unterstreichen konnte, in der
internationalen Spitze
ein Wörtchen mitzureden. Das belegen z. B. die Siege der Ranglistenführenden
Conny
Waßmuth in Piestany
im K1 über 500m und mit Chantal Simon im K2 über 1000m, der Erfolg
von Rita von zur
Mühlen im K1 über
1000m sowie der Doppelsieg des K2 Simon/v.z. Mühlen über 500m
in Piestany und in
Bochum. Auf dem Kemnader
See empfahl sich auch der K4 mit Simon/Kratochvil/Petruschat/v.z. Mühlen
mit
einem klaren Sieg über
Polen als ausgeglichenes Team in guter Verfassung. In Piestany hatte man
sich den
Polinnen noch geschlagen
geben müssen. Auch bei den Herren scheint Trainer Jürgen Hausmann
mit dem
K4 auf erfolgreichem
Kurs zu sein. So siegten Steve Kleinschmager/Michael Seugling/Matthes
Scheffler/Torsten Lubisch
in Bochum über 1000m und Fiete Krüger/Torsten Eckbrett/Torsten
Lubisch/Timo
Mücke sowohl in
Piestany als auch in Bochum über 500m. Internationales Leistungsniveau
unterstrich
ebenso der K2 Eckbrett/Krüger
mit Siegen über 1000m auf beiden Regatten; auch der Magdeburger Steve
Kleinschmager im K1
ließ mit seinem Sieg über 1000m sowie mit Platz zwei über
500m in Piestany
erkennen, dass er international
vorn mitfahren kann, auch wenn er in Bochum mit Platz 3 und 4 etwas "unter
Wert" abschnitt, wobei
man berücksichtigen sollte, dass die DKV-Mannschaft die Regatta aus
dem Training
heraus bestritt und
manch einer infolgedessen vielleicht nicht ganz so "spritzig" war.
Im Canadier-Bereich kann
Junioren-Bundestrainer Detlef Hummelt mit dem Essener Tomasz Wylenzek (beide
Male Zweiter über
1000m) und dem amtierenden Leipziger Weltmeister Robert Nuck (über
500m Sieger in
Bochum und Zweiter in
Piestany) auf 2 Athleten bauen, denen im C1 durchaus Chancen eingeräumt
werden
können und die
auch im C2 starke Boote mit ihren jeweiligen Partnern bilden (Wylenzek
mit dem Bochumer
Stefan Breuing (über
500m Sieger in Bochum und Zweite in Piestany) und Nuck mit seinem
Vereinskameraden Fabian
Uhlemann (Zweite über 1000m in Piestany). Für einen Einsatz im
C2 in Frage
kommen könnten
auch noch Alexander Küchler und Silvio Richly (Bochum-Sieger im C2
über 1000m), die wie
auch Thomas Diedrich
und Andre Kowalschek zusammen mit den bereits Genannten in Bochum ebenfalls
im
C4 siegreich waren.
Mit insgesamt 391 Punkten gewannen die DKV-Junioren in Bochum auch die
Länderkampfwertung
der 18 teilnehmenden Nationen, vor Polen (341), Russland (193) und der
Slovakei (146).
Auch angesichts dieses
Erfolges fiel das Fazit des Junioren-Bundestrainers sachlich-nüchtern
aus: "Die
beiden Tests sind positiv
für uns gelaufen, dennoch dürfen wir die Erwartungen nicht zu
hoch schrauben.
Sicher haben wir gute
Chancen, in einigen Disziplinen ganz vorn mitzufahren. Aber die Konkurrenz
schläft
nicht, das sollten wir
bei allem Erfolg bedenken", mahnte Detlef Hummelt.
Quelle: Hans-Peter Wagner,
DKV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit Kanurennsport