23.06.2001 Rennsport-Nachwuchs im internationalen Test: Junioren auf WM-Kurs
Quelle: Hans-Peter Wagner, DKV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit Kanurennsport
            übernommen von www.kanu.de

 Nach den nationalen Ranglistenwettkämpfen Ende April/Anfang Mai waren die besten Athleten des
 DKV-Juniorenkaders gefordert, bei 2 internationalen Regatten in Piestany/Bratislava (18.-20.5.) und in
 Bochum (16./17.6.) ihr Leistungsniveau im Vergleich mit einem Großteil der Weltspitze unter Beweis zu
 stellen. Auch wenn dabei eine Top-Kanu-Nation wie Ungarn fehlte und auch aus anderen Ländern wie z. B.
 Kanada noch starke Boote kommen können, so haben diese als Aufbauregatten konzipierten Tests doch
 gezeigt, dass im Hinblick auf die Weltmeisterschaften (7.-9.September in Brasilien) mit dem DKV-Nachwuchs
 zu rechnen ist. Zwar erfolgt die Nominierung des WM-Teams erst nach den Deutschen Meisterschaften (das
 DM-Ergebnis fließt mit in die Nominierung ein), dennoch lassen sich bereits einige Tendenzen ausmachen.

 So verfügt Damen-Juniorentrainer Detlef Hofmann mit Conny Waßmuth, Chantal Simon, Rita von zur Mühlen,
 Caroline Kratochvil und Anne Petruschat über ein Quintett, das seine Ansprüche unterstreichen konnte, in der
 internationalen Spitze ein Wörtchen mitzureden. Das belegen z. B. die Siege der Ranglistenführenden Conny
 Waßmuth in Piestany im K1 über 500m und mit Chantal Simon im K2 über 1000m, der Erfolg von Rita von zur
 Mühlen im K1 über 1000m sowie der Doppelsieg des K2 Simon/v.z. Mühlen über 500m in Piestany und in
 Bochum. Auf dem Kemnader See empfahl sich auch der K4 mit Simon/Kratochvil/Petruschat/v.z. Mühlen mit
 einem klaren Sieg über Polen als ausgeglichenes Team in guter Verfassung. In Piestany hatte man sich den
 Polinnen noch geschlagen geben müssen. Auch bei den Herren scheint Trainer Jürgen Hausmann mit dem
 K4 auf erfolgreichem Kurs zu sein. So siegten Steve Kleinschmager/Michael Seugling/Matthes
 Scheffler/Torsten Lubisch in Bochum über 1000m und Fiete Krüger/Torsten Eckbrett/Torsten Lubisch/Timo
 Mücke sowohl in Piestany als auch in Bochum über 500m. Internationales Leistungsniveau unterstrich
 ebenso der K2 Eckbrett/Krüger mit Siegen über 1000m auf beiden Regatten; auch der Magdeburger Steve
 Kleinschmager im K1 ließ mit seinem Sieg über 1000m sowie mit Platz zwei über 500m in Piestany
 erkennen, dass er international vorn mitfahren kann, auch wenn er in Bochum mit Platz 3 und 4 etwas "unter
 Wert" abschnitt, wobei man berücksichtigen sollte, dass die DKV-Mannschaft die Regatta aus dem Training
 heraus bestritt und manch einer infolgedessen vielleicht nicht ganz so "spritzig" war.

 Im Canadier-Bereich kann Junioren-Bundestrainer Detlef Hummelt mit dem Essener Tomasz Wylenzek (beide
 Male Zweiter über 1000m) und dem amtierenden Leipziger Weltmeister Robert Nuck (über 500m Sieger in
 Bochum und Zweiter in Piestany) auf 2 Athleten bauen, denen im C1 durchaus Chancen eingeräumt werden
 können und die auch im C2 starke Boote mit ihren jeweiligen Partnern bilden (Wylenzek mit dem Bochumer
 Stefan Breuing (über 500m Sieger in Bochum und Zweite in Piestany) und Nuck mit seinem
 Vereinskameraden Fabian Uhlemann (Zweite über 1000m in Piestany). Für einen Einsatz im C2 in Frage
 kommen könnten auch noch Alexander Küchler und Silvio Richly (Bochum-Sieger im C2 über 1000m), die wie
 auch Thomas Diedrich und Andre Kowalschek zusammen mit den bereits Genannten in Bochum ebenfalls im
 C4 siegreich waren. Mit insgesamt 391 Punkten gewannen die DKV-Junioren in Bochum auch die
 Länderkampfwertung der 18 teilnehmenden Nationen, vor Polen (341), Russland (193) und der Slovakei (146).

 Auch angesichts dieses Erfolges fiel das Fazit des Junioren-Bundestrainers sachlich-nüchtern aus: "Die
 beiden Tests sind positiv für uns gelaufen, dennoch dürfen wir die Erwartungen nicht zu hoch schrauben.
 Sicher haben wir gute Chancen, in einigen Disziplinen ganz vorn mitzufahren. Aber die Konkurrenz schläft
 nicht, das sollten wir bei allem Erfolg bedenken", mahnte Detlef Hummelt.
 Quelle: Hans-Peter Wagner, DKV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit Kanurennsport