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Zwei Kanuten des 1.Ski- und Kanu-Clubs Kaiserslautern erzielen auf den Weltmeisterschaften in ihren Kajaks gute Platzierungen

Rita von zur Mühlen erreicht in Brasilien  Platz 4

Alexander Lambrecht erpaddelt nach mißglücktem Start
doch noch Platz 14.
 

Einen glänzenden Sieg in der Nationenwertung der 37 Nationalmannschaften feierte die Deutsche Mannschaft bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Kanurennsport in Curitiba / Brasilien. Mit vier Gold-, sechs Silber- und zwei Bronzemedaillen, sowie zwei vierten und je einem sechsten und einem siebenten Platz überflügelte das Team die stärkste Konkurrenz aus Ungarn, Russland, Canada und Rumänien. Mit dabei die Kaiserslautererin Rita von zur Mühlen, die mit ihrem Team im Viererkajak einen hervorragenden vierten Platz erzielte und nur knapp eine Medaille verfehlte.

Die Rennen wurden auf der reizvollen Regattastrecke im Parque Nautico Iguacu in Curitiba ausgetragen. Brasilianisches Frühlingswetter schaffte mit bis zu 28 Grad Lufttemperatur angenehme Wettkampfbedingungen. Die Gesamtanlage war gekennzeichnet von starken Sicherheitsbemühungen für die Athleten. Mannschaftslager und Bootssattelplatz konnten nur über einen langen Steg auf einer Insel erreicht werden Auffällig und ungewöhnlich für das Deutsche Team war das riesige Zuschauerinteresse, das rund um die Wettkampfstrecke Volksfestcharakter erzeugte. Einpeitschende Moderatoren auf riesigen Lautsprecher-LKWs kommentierten die Rennen und veranlassten das Publikum zu reihenweisen La-Ola-Wellen. In regelrechte Ekstasen gerieten die Zuschauer mit ihrem brasilianischen Temperament, als der Brasilianer und Lokalmatador Fabio Demarchi über die Strecke paddelte, sich die Endlaufteilnahme und den Sieg im B-Finale der Herren sicherte. 

Alle Boote des deutschen Teams erreichten fast ausschließlich direkt über die Vorläufe die A-Finals. Auffällig allerdings, so die Teamleitung, das Erstaunen über die sehr breit gewordene internationale Spitze und das hohe Leistungsniveau auch der vorher weniger starken Nationen. Die ursprünglich erhofften Medaillenwünsche mussten bereits nach den Vorläufen zurückgeschraubt werden, zu nah waren die anderen Mannschaften aufgerückt.

Massiv mussten das die deutschen Damen erfahren. Gleich sieben Viererkajaks waren in den Vorläufen und Seminfinals als praktisch gleichwertig einzuschätzen, die gefahrenen Zeiten und Positionen wechselten zwischen den Booten von Start zu Start. So war der Endlauf ein unberechenbares und offenes Rennen, das im Gegensatz zu früheren Jahren keine Prognose zuließ.

Im Finale starteten neben den Deutschen die Top-Favoriten aus Ungarn, Spanien und Canada, aber auch die starken Tschechen und Russen, sowie die noch im Vorlauf geschlagenen und nur über das Halbfinale in den Endlauf gefahrenen Polinnen. Nicht einzuschätzen war das Boot aus Australien.

Alle Boote erwischten einen guten Start, ein Rennen Bootsspitze neben Bootsspitze jagte über die Strecke, jeder Zentimeter war hart umkämpft. Letztlich überraschten die Polinnen die Konkurrenz, siegten vor Spanien und der Tschechei. Der deutsche Viererkajak in der Besetzung Anne Petruschat/Neubrandenburg - Chantal Simon/Karlsruhe - Rita von zur Mühlen/Kaiserslautern - Caro Kratochwil/Neubrandenburg sicherte sich einen sehr guten vierten Platz in diesem hochkarätigen Rennen und verpasste nur knapp eine Medaille. Die Russen, die Italienerinnen, selbst die Canadierinnen und die Australierinnen mussten sich geschlagen geben.
 

Alexander Lambrecht, ebenfalls aus Kaiserslautern, war nur wenige Tage zuvor bei den Kanu-Marathon-Weltmeisterschaften in der Juniorenklasse über 22km in Stockton on Tees in Großbritannien angetreten. Auch hier waren fast dreißig Nationen am Start. Glänzende Organisation, eine beeindruckende Eröffnungs- und Abschlußzeremonie unter Teilnahme von Prinzessin Ann, sowie äußerst harte und hochwertig besetzte Rennen kennzeichneten diese Veranstaltung. 

Für den jungen Lauterer war dies die erste Weltmeisterschaft. Drei Portagen bis zu 300m Länge, bei denen die Boote umgetragen werden müssen, waren in die Wettkampfstrecke eingebaut. 27 Boote waren bei den Herren Junioren gemeldet. Dicht und unübersichtlich war das Feld der startenden Boote und so überraschte der Starter die Aktiven mit einem zu schnell gegebenen Signal. Lambrecht geriet in das Kielwasser vorausfahrender Boote, musste sich über viele Kilometer hinweg den Anschluss an vorausfahrende Bootsgruppen erarbeiten und diese nach und nach überholen. In sein Boot eindringendes Wasser musste unterwegs ausgepumpt werden. Mit geschickten Umtragemanövern und eisernem Wille arbeitete sich der junge Lauterer nach vorn. Letztlich erzielte Alexander Lambrecht im Feld der Weltbesten doch noch einen sehr guten 14. Platz. 

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